Sportverein Reinhardtsgrimma 1894 - 2006

Geschichte des Sportvereins Reinhardtsgrimma

Es war der 6. Juli 1862, Weihtag des Zentralturnplatzes gegenüber der Buschhaus-Schänke. Die Bevölkerung war in Scharen gekommen und über 600 Turner zogen zum Festplatz. Der Tag verlief festlich, es wurde geturnt und die Gäste nahmen viele Anregungen mit nach Hause. Wenige Jahre später rauscht über dem ersten deutschen Zentralturnplatz der Wind. So patriotisch der Gedanke, so hochherzig die Stiftung, so lag ihm doch ein Fehler zu Grunde. Wer konnte auch ahnen, dass sich das Turnen so entwickeln würde. Es wurden viele Vereine gegründet, auch in kleineren Orten. So ging das Interesse am Zentralturnplatz zurück. Der hiesige Verein hatte keine Mittel um so einen großen Platz zu erhalten. Die Stätte verfiel._ Reinhardtsgrimma muss wieder einen Turnverein haben, sagte sich der Schuhmacher Anton Schubert und berief für den 3.Mai 1894 eine Versammlung in den Gasthof zum "Goldenen Hirsch". Der TV Dippoldiswalde hatte eine Turnfahrt nach Reinhardtsgrimma unternommen und versuchte, durch Vorführungen von Turnübungen, Interesse am Turnen zu wecken. Der Zweck wurde auch erreicht und dem neu gegründeten Verein traten sofort 37 Mitglieder und 12 Zöglinge, wie damals die Jugendlichen genannt wurden, bei. Etwa 10 Monate später erfolgte der Anschluss an den Müglitztalturngau. Von den Gründungsmitgliedern seien einige genannt:

Anton Schubert Gründer und l. Vorsitzender des Vereins
Hermann Jugel Turnwart
Otto Röllig Schriftwart
Hermann Orgus Kassenwart
Wenzel Hirschberger Zeugwart

Ferner Josef Dreßler, Oswald Leichsenring, Max Küchler, Oswald Flasche, Otto Grahl.
Von den Zöglingen Paul Flasche, Arthur und Richard Dreßler um nur einige zu nennen.

Geturnt wurde während des Sommers im Garten und im Winter im Saal des oberen Gasthofes. Als der Garten 1897 durch Hochwasser zerstört wurde, turnte man mehrmals auf dem oberen Dorfplatz. Später zog man in den Gasthof zum "Erbgericht" um. Im Sommer 1898 wurde eine Wiese in der Dorfmitte für 10.-Mark Pacht jährlich, zum Turnen benutzt. Um Geräte für das Turnen anzuschaffen und um die dünne Vereinskasse aufzubessern, wurden zu dieser Zeit Büchsensammlungen durchgeführt. 1912 erhielt der Verein von Herrn Senfft von Pilsach, Ehrenmitglied des Vereins, einen 1500 qm großen Turnplatz geschenkt. (Das Gelände unseres heutigen Sportplatzes und der Turnhalle). 1913 wurde dem Verein, als das Turnen im Saal des Erbgerichtes auf Schwierigkeiten stieß, auch noch der Malzboden der Brauerei zur Verfügung gestellt. Erwähnenswert aus dieser Zeit, der sehr aktive Vergnügungsausschuss, der Theater- und Konzertaufführungen vorbereitete und durchführte. Die Jahre des l. Weltkrieges gingen am Verein nicht spurlos vorüber. Auch einige Sportkameraden des Vereins wurden Opfer des Krieges. Ihre Namen wurden auf einem Gedenkstein verewigt. Dieser wurde am 2.10.1921 feierlich enthüllt. Am 28.7.1923 wurde, in einer Hauptversammlung, der Beschluss gefasst, auf dem Turnplatz eine Turnhalle zu bauen. Es wurde mit der Unterstützung der Bevölkerung gerechnet und man hatte sich nicht getäuscht. Das Vereinsmitglied Edgar Hamann entwarf den Plan und leitete den Bau in dankenswerter Weise. Am 5.8.1923 wurde der Grundstein gelegt. Ende 1924 war der Bau soweit vorangekommen, dass am 14.12.1924 erstmals in der Halle geturnt werden konnte. Der Bau selber war mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Alle Vereinsmitglieder und viele Einwohner von Reinhardtsgrimma brachten erhebliche Opfer an Zeit und Arbeit auf, um den Bau voranzubringen. So war z.B. das Heranschaffen der Baustoffe eine gewaltige Arbeit. Die hiesigen Landwirte unterstützen den Verein vorbildlich. Den Umfang dieser Arbeit kann man sich nur vorstellen, wenn man erfährt, das z.B. ein Landwirt etwa 140 Fuhren machte. Und das zu damaliger Zeit. Winterliches Frostwetter und Geldmangel zwangen dazu, die Baumaßnahmen einzustellen. Im Frühjahr 1924 waren aber doch wieder Mittel vorhanden. Anleihen ließen sich aber nicht mehr umgehen. So wurde dann eifrig weitergebaut. Deshalb konnte schon im Sommer Hebefest gefeiert werden. Hierbei spendeten die Einwohner von Reinhardtsgrimma Lebensmittel und wertvolle Gegenstände. Im Vereinslokal wurde dann der Hebeschmaus gefeiert und man hatte das Gefühl, dass der Bau unter allen Umständen zu Ende geführt werde. Vom 1. bis 3.Mai 1926 fand die feierliche Einweihung unserer Turnhalle statt. Noch heute müssen wir allen Beteiligten dankbar sein, die zum Gelingen dieses Baues beigetragen haben. Für unseren kleinen Verein war das eine riesige Leistung. Der Bau der Turnhalle war also vollbracht und der Verein hatte sehr gute Bedingungen für seine Sportler geschaffen. Aber nicht nur Freude war mit der Fertigstellung der Halle verbunden. Eine große Hypothek lastete besonders auf der Vereinsleitung. Wie schon erwähnt, hatte der Verein zum Bau der Halle auch Anleihen aufnehmen müssen. Diese in den folgenden Jahren zurückzuzahlen war eine sehr schwierige Aufgabe. Trotz dieser Situation sind aber Tilgungsquartale pünktlich eingehalten worden. Auch das zeichnete die damalige Vereinsleitung um Reinhard Steinigen aus. Aber wie in vielen Dingen des Lebens, gibt es auch aus dieser Zeit viel positives zu berichten. Am 2.1.1932 zählte der Verein 88 männliche und 40 weibliche Mitglieder.

Am 13.Januar des gleichen Jahres stand im Dippser Tageblatt folgender Artikel: "Einen äußerst genussreichen Abend bot der Turnverein der Einwohnerschaft mit der erstmaligen Darbietung eines Bühnenschauturnens in seiner geräumigen Turnhalle am Sonntagabend. Die Vereinsleitung hatte wohl kaum einen solchen Besuch erwartet. Sicherlich spielte der Erfolg dieses Schauturnens auch eine wichtige Rolle für das Gesamtergebnis des Vereins im Jahre 1932. In dem Jahresbericht über den Turnbetrieb, von Werner Hanske (Oberturnwart), war u a. folgendes zu lesen:
Zitat:
Im Juni dieses Jahres wurde zum ersten Male in unserem Verein mit dem Frauenturnen begonnen. Mit 10 Frauen begannen wir. Alle waren bestrebt, möglichst keinen Turnabend zu versäumen. Am 4. Oktober führte der Verein sein Abturnen durch. Preise errangen dabei:

Curt Wegbrodt, Alfred Finke, R.Zipser, Alfred Krönertz, Werner Hanske Bei der Jugend: H. Rütterich
Bei den Frauen: E.Fiedler, Freia Flasche, Irmgard Flasche"

40 Jahre Verein

Ein Höhepunkt in der noch jungen Geschichte des Vereins war seine 40-Jahrfeier. Eingebunden in diese Feier war das Treffen der Turner des Kreisgebietes Müglitztal. Der Vereinsführer Lange und der Bürgermeister Leichsenring begrüßten die angereiste Turnerschaft, besonders die 10 anwesenden Vereinsgründer. Alfred Walther und der frühere Vereinsvorsitzende Reinhardt Steinigen erhielten für 25jährige treue Mitgliedschaft je eine Anerkennungsurkunde. Ehrenvorsitzender Arthur Dreßler trug in kurzen Worten die 40jährige Vereinsgeschichte vor. Besonders das große Werk des Turnhallenbaues fand in seiner rede beachtliche Anerkennung. Dem Weckruf am Sonntag schlössen sich die Wettkämpfe der Kreisgebietsturner an. Nach einem Festgottesdienst wurden mit einer Kranzniederlegung die gefallenen Turner des Krieges geehrt. Es wurde viel gesungen und die Wettkämpfe fanden Mittag ihren Abschluss.
Der Festzug zog 13 Uhr, mit den Fahnen der Vereine unter der Marschmusik der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr und dem Spielmannszug des Vereins, durch den festlich geschmückten Ort nach der Turnhalle. Ein Fußballfreundschaftsspiel Reinhardtsgrimma gegen Oelsa endete 1:1. Nach der Siegerehrung bildete ein Turnerball im Erbgericht den Abschluss der 40 Jahrfeier.
Wie man aus den Schilderungen entnehmen kann, bestand das sportliche Hauptinteresse des Vereins am Turnen.
Dazu noch ein kleines Beispiel: Frau Hildegard Pusch nahm, als einzige Teilnehmerin des Vereins, 1938 am "Deutschen Turnfest" in Breslau teil.
Aber es gab, schon in dieser Zeit und davor, einige andere sportliche Initiativen als Turnen. Um die Vereinskasse aufzubessern und die Schulden aus dem Turnhallenbau zu begleichen, wurde wieder Theater und Operette gespielt. Einen ganz besonderen Anklang fand hier die Aufführung des Zigeunerbarons. Auch der Spielmannszug des Vereins trat zu verschiedenen Anlässen auf.
Ebenfalls gab es schon Fußballmannschaften im Männer und Kinderbereich. Im Jahre 1940 machte der Spielwart Helmut Küchler folgenden Spielbericht: "Es ist erfreulich heute feststellen zu können, dass der Verein zwei gute Jugendmannschatten hat. Die A-Mannschaft machte 23 Spiele und gewann 11, die B-Mannschaft gewann 6 Spiele bei 12 ausgetragenen.
Eier einige Namen von Sportkameraden, die in diesen Mannschaften spielten: W. Kaiser, Karl Flasche, Günter Weidig, Erich Grahl, Gerhard Luckow, H. Bormann, W.Reichel, Gerhard Kempe. Unterstützung fanden beide Mannschaften auch in dem Betreuer Fritz Walther."

50 Jahre Verein

Die schlimmste Zeit deutscher Geschichte hatte mit den Kriegsjahren des 2. Weltkrieges begonnen. Auch am TV Reinhardtsgrimma ging diese nicht spurlos vorbei. Leider kehrte auch der damalige Vorsitzende Rudi Hauswald nicht aus dem Krieg zurück. Trotz der Wirren dieser Zeit wurde in der Turnhalle, in einem Kameradschaftsabend am 1 5. Juli 1944, an das 50jährige Bestehen des Turnvereins erinnert. Der damalige stellvertretende Vereinsführer Arthur Dreßler schildert in seinem Bericht die Geschichte des Vereins. Von der Gründung, über die schwierigen Jahre des Turnhallenbaus, die Begleichung der Schulden, aber auch die vielen turnerischen Höhepunkte des Vereins. Ich möchte die Abschnitte aus seinem Bericht zitieren:
"An allen Gau-, Kreis- und deutschen Turnfesten und an unzähligen Veranstaltungen benachbarter Gauvereine hat sich der Verein beteiligt. Bei seinen eigenen Veranstaltungen hat er sich auch der Unterstützung seitens der Bruder- und Ortsvereine erfreuen können. Viele Preise hat er in Vereins- und Riegenwettturnen, sowie in Mannschafts- und Einzelkämpfen errungen. Mögen die Zeiten des straffen Turnens nach dem Kriege wieder in alter Weise erblühen.

Im Jubiläumsjahr gehören dem Führerstab folgende Turnkameraden an:

Geschäftsführer Willi Sommerschuh
Stellvertretender Vereinsführer Arthur Dreßler
Oberturnwart Alfred Crönertz
Zeugwart und Frauenturnwart Richard Schneider
Kassierer Kurt Grahl
Stellvertretender Kassierer Hugo Gietzelt
Schriftführer Paul Rudolf
Bücherwart Max Küchler
Beirat Bürgermeister Leichsenring
Leiter des Knabenturnens Günter Leudert und Werner Richter
Der Mädelabteilung Eise Hanusch und Elfriede Loorber
Spielleiter Helmut Küchler

Ehrenmitglieder des Vereins sind:
Wenzel Hirschberger, Arthur Dreßler, Alfred Leichsenring, Max Küchler, Paul Flasche, Otto Rudolph und Paul Schmelzer.

Am heutigen Tage wollen wir auch der verstorbenen Ehrenmitglieder gedenken. Es sind dies der 1. Vorsitzende Anton Schubert, Hermann Orgus, Josef Dreßler und unser, dem Verein sehr viel Gutes erwiesenes, Ehrenmitglied Rittergutsbesitzer General Senfft von Pilsach. Alle haben sie die Ehrung durch ihre Verdienste für den Verein erworben. Unseren Dank hierfür auszudrücken ist unsere Pflicht. Zu danken gilt aber auch allen treuen Mitgliedern, unseren Turnern und Turnerinnen, für ihre Mitarbeit und Unterstützung, wie auch der gesamten Einwohnerschaft von Reinhardtsgrimma für das dem Verein entgegengebrachte Interesse und gewährte Unterstützung.
Reinhardtsgrimma, d. 15. Juli 1944

Arthur Dreßler"


Es war 1946, der Krieg gehörte der Vergangenheit an und das Leben normalisierte sich. Der TV nannte sich nun "Sportgemeinschaft Reinhardtsgrimma."
Erste Anfange der sportlichen Betätigung war wieder das Turnen. Auf dem oberen Saal, im "Goldenen Hirsch", fanden erste Turnabende statt. Besonders aktiv waren hier Elfriede Alter, Helmut Küchler, Herbert Küchler und Günter Thiele. Aber gerade im Männerbereich bestand großes Interesse in Richtung Fußball. So wurde in einem der ersten Fußballspiele dieser Zeit, Lauenstein mit 10:0 bezwungen.
Einige Spieler dieser Mannschaft waren Karl Flasche, Werner Vetter und Günter Weidig.
Erster Vorsitzender nach dem Krieg war Helmut Küchler und die Funktion des Hauptkassierers übte Herbert Träger aus.

Fußball wurde jetzt zu einem Aushängeschild der Sportgemeinschaft. Auch eine Platzsperre 1952 konnte diesen' Weg nicht stoppen. Ein großer Erfolg Mitte der 50er Jahre war u.a. der Staffelsieg mit der Jugendmannschaft in der Müglitztalstaffel. Damals wurde getrennt in Müglitztal und Weißeritztal gespielt. Diese Mannschaft betreute Dieter Lehmann. Ebenfalls ein großer Erfolg war die Teilnahme einer Schülermannschaft an einem Fußballturnier in der Berliner Wuhlheide. Übungsleiter war damals Raimund Hamann. Unterstützung fand der Fußball durch einige Schüler der Fachschule Reinhardtsgrimma, die in der hiesigen Männermannschaft mitspielten.
Aber es wurde nicht nur Fußball in Reinhardtsgrimma gespielt. Gerade in den 50er und 60er Jahren gab es Frühjahrs- und Herbstsportfeste, die bei den Sportlern sehr beliebt waren. Ein Mann, der in dieser Zeit großen Anteil am Sporttreiben des gesamten Vereins hatte, war Rudi Müller. Es war seiner Initiative zu verdanken, dass Sportlerinnen aus Reinhardtsgrimma zweimal am Deutschen Turn- und Sportfest in Leipzig teilnahmen.
Teilnehmer waren u.a. Anita Wolf, Gerlinde Groß, Thea Schneider, Irene Thierfelder, Lieselotte Küchler, Renate Keppler, Helga Zeibig, Rosemarie Kirsten um nur einige zu nennen.

Später nehmen regelmäßig Sportlerinnen und Sportler aus Reinhardtsgrimma an Sportfesten in Freiberg an der Unstrut teil.
Aber Rudi Müller war nicht nur hier sehr aktiv, auch als stellvertretender Vorsitzender arbeitete er in der Leitung mit. 1. Vorsitzender war damals Willi Sommerschuh. Er leitete die Sportgemeinschaft 19 Jahre un die Entwicklung des Sports in Reinhardtsgrimma ist eng mit seinem Namen verbunden.
Nach ihm übernahm die Leitung Bernd Küchler, Fred Gudera und ab 1983 Jochen Liebe.
Hauptkassierer waren Josef Löbel, Elfriede Müller, Rudi Kern und Siegmund Träger. 23 Jahre hatte Siegmund Träger diese Aufgabe inne. Es waren für ihn auch ganz schwierige Zeiten dabei.
Besonders die Jahre 1980-1982, als er die Funktion des Hauptkassierers und Vorsitzenden in einer Person ausübte.

Von 1983-1994 verwaltete Gunter Hayard die Finanzen des Vereins. Heute ist Rene'Zückert Hauptkassierer.

Aber noch einmal zurück:
Im Jahre 1958 wurde mit der damaligen MTS Kreischa, eine Vereinbarung als Trägerschaftsbetrieb abgeschlossen. Die SG Reinhardtsgrimma nannte sich nun BSG Traktor. Sie wurde von der MTS nicht nur finanziell, sondern auch durch Bereitstellung von Fahrzeugen unterstützt. Besonders die Fußballer kamen in den Genuss dieser Unterstützung. Bei Auswärtsspielen stand immer ein LKW zur Verfügung Die 60er und 70er Jahre waren wohl bis dahin was den Fußball betrifft, die erfolgreichsten der BSG. Unter der guten Sektionsleitung yon Fritz Walther, später Gerhard Wolf und Horst Sommerschuh, nahm der Fußball in Reinhardtsgrimma einen großen Aufschwung.

Einige Erfolge der Fussballer aus dieser Zeit waren: 1961 Gewinn des FDGB -Pokals und Landsportpokal. 1968 u. 1975 Bezirkslandsportpokal, dreimal Aufstieg in die Bezirksklasse.Unter vielen Betreuern war damals einer der aktivsten Andre Luckow.

Auf Grund unserer grenznahen Lage wurden auch, mit Unterstützung des Kreisvorstandes Dippoldiswalde, Freundschaftsvergleiche mit Sportlern der damaligen CSSR und Polen ausgetragen. Auch im Nachwuchsbereich sah es recht gut aus. Unter dem Übungsleiter Witold Donath schaffte z.B. die Juniorenmannschaft den Kreismeister. Mit dem Übungsleiter Lothar Stevens gewann wiederum die Juniorenmannschaft den Kreismeistertitel. Es folgte der Aufstieg in die Bezirksklasse, später in die Bezirksliga. Das war 1971-1974. Leider konnten diese guten Ergebnisse in den folgenden Jahren nicht fortgeführt werden. Ein wesentlicher Grund hierfür war das Fehlen von Nachwuchsmannschaften. 7 Jahre lang verfügte der Verein über keine Nachwuchsmannschaft im Fußball. Es fanden sich keine Übungsleiter für junge Fußballer. Aber 1983 war es uns, nach großer Anstrengung , möglich, wieder Nachwuchsmannschaften zu melden. Hier sei auch die gute Zusammenarbeit Schule Verein erwähnt. Viele Schüler wurden Mitglied der Sportgemeinschaft. Patenschaftsverträge zeugen von dem Zusammenspiel Schule-Sportverein. Mit den Übungsleitern Reinard Pusch, Gerhard Zimmermann und Alfred Meyer, konnten wir gleich 3 Nachwuchsmannschaften ins Rennen schicken. Schon im ersten Jahr stieg die Juniorenmannschaft in die l. Kreisklasse auf und die Schülermannschaft wurde Spartakiadesieger

...Weitere Erfolge im Nachwuchsbereich waren 1994 der Kreismeistertitel bei den Junioren und Schülern. Ganz besonders aktiv waren die damaligen ÜL Rico Böhme, Jörg Richter, Rene Walther und Reinhard Pusch.
Die Betreuer im Männerbereich hießen Rolf Winkler, Frank Walther und Jürgen Walther.
All diese Mühlen der Vergangenheit haben sich aber für unsere Fußballer, für unseren Verein gelohnt. Heute schauen wir aufrecht erfolgreiche Jahre der Abteilung Fußhall zurück.

Aushängeschild des Verein, unsere 1. Männermannschaft, platzierte sich nach Aufstieg m die Bczirksklasse 2001 nie schlechter als Platz 7 und hatte nie etwas mit dem Abstieg zu tun. Deshalb ist die Arbeit von Trainer Steffen Namyslo nicht hoch genug einzuschätzen. Seine Assistenten waren Jens Zimmermann, heute Thomas Riemer. Im weiteren Umfeld dieser Mannschaft arbeiteten Reiner Beckert, Andre Luckow und Frank Küchler. Mittlerweile wird zu den Punktspielen die Mannschaft von der Physiotherapeutin Silvia Riemer betreut.
Rückrat der 1. Mannschaft ist die 2.. Ihr fehlte immer etwas die Anerkennung, aber mit Heiko Fahl, jetzt Uwe Glöß wurde der Aufstieg in die 2. Kreisklasse geschafft und den Durchmarsch in die erste Kreisklasse.
Die erfolgreiche Nachwuchsarbeit wurde von mir schon erwähnt. Heute haben wir im Nachwuchsbereich 3 Mannschaften. Eine Spielgemeinschaft mit Kreischa wurde gegründet um diese Mannschaften am Leben zu erhalten. Betreuer sind Jürgen Walther, Steffen Walther und Jürgen Brauch. An dieser Entwicklung hat Steffen Walther als Abteilungsleiter großen Anteil. Heute leitet die Fußballer Patrick Dörschel. Ein fester Bestandteil der Abteilung Fußball ist schon über viele Jahre die AH-Mannschaft. Spiele z.B. gegen Dynamo Dresden oder Villingendorf zeugen von der Tradition und von umfangreichen Spielprogramm. Gerade nach Villingendorf bestehen sehr gute freundschaftliche Kontakte, mögen diese weiter vertieft werden. Betreuer der AH ist Andre Luckow, über viele Jahre war es auch Horst Scheffler."...

Zum Fußball gehören nicht nur die Spieler, auch die Schiedsrichter dürfen nicht vergessen werden. Für unseren Verein sind oder waren folgende Männer in "Schwarz" tätig:

. Helmut Stevens, Werner Vetter, Georg Gössel, Max Kluge, Horst Scheffler, Heinz Grahl, Andre Luckow, Paul Jungnickel,Sören Breiler,Eric Klanthe und Dirk Albrecht

Auch die Eintrittskassierung die von Karl Weidig und seiner Truppe getätigt wird, ist ein Bestandteil derAbt. Fussball.

Aber nicht nur Fussball prägte das Gesicht des Vereins.Auch andere Sportarten konnte oder kann man im TSV betreiben.So z. B.Billard, um noch einmal etwas zurückzublicken, war eine Sportart, die im Verein betrieben wurde. Anfang der 60er bis Ende der 70er Jahre gab es viele Sportfreunde in Reinhardtsgrimma, die diesen schönen Sport betrieben. Aktiv waren hier: Alfred Gudera, Günter Heibig, Werner Vetter, Heinz Grahl, Heinz Müller, Wolfgang Herfurt, Gottfried Böhme und Werner Domscheit. Billard wurde in der KG gespielt. Der ständige Wechsel der Wirtsleute der Konsumgenossenschaft und die sich ständig veränderte Nutzungdes Billardraumes, machten den Spielbetrieb unmöglich. Trotz ernsthafter Bemühungen des Sektionsleiters Rainer Lehmann und der Leitung, ist es uns nicht gelungen die Sektion Billard wieder, zum Leben zu erwecken. Heute fehlen ganz einfach Räumlichkeiten für diese Sportart.

Ein weitere wichtiger Bestandteil des TSV ist der Faschingsclub. Schon seit seinem Bestehen 1951 kommen die Einnahmen aus den Veranstaltungen unserem Verein zu Gute. Anfangs im Erbgericht, später in der Turnhalle, dann im Konsum und heute wieder in der Sporthalle. All diese Veranstaltungen wurden immer gut besucht. Reinhard Pusch, als Chef, früher Heinz Lustinec, mit seinem Team, leisteten beim Aufbau der Dekoration und beim Durchführen der Veranstaltungen Hervorragendes. Schon zur guten Tradition sind der Kinderfasching und der Fasching für Senioren geworden.

Eine Abteilung, die schon seit vielen Jahren im Verein besteht, ist der Frauensport. Die Abteilung ist praktisch gedrittelt. Eine Gruppe Montag, Rückenschule Donnerstag und Aerobic, Tanzen freitags. Die Frauengruppe am Montag gibt es schon ca. 40 Jahre. Charlotte Sobottka, Elfriede Müller, Helga Domscheit, Gisela Winkler sowie Anita Wolf sind schon von Anfang dabei. Übungsleitern! ist Charlotte Sobottka. Nicht nur sportlich betätigen sich die Frauen über diesen langen Zeitraum, auch bei Festlichkeiten des Vereins und bei Pflegearbeiten am Sportplatz sind sie aktiv. Die Rückenschule am Donnerstag wird von Frau Brenneisen geleitet und hat sich 1991 gegründet. Es sind immer zwischen 10-13 Frauen die speziell für ihre Gesundheit etwas tun.
Die Sparte Tanzen/Aerobic gibt es im Verein ebenfalls noch nicht so lange. Gegründet wurde diese von Frau Monika Nathaus, die diese auch leitet. Zirka 12-15 Kinder sind hier beim Tanzen aktiv, während ungefähr 20 Frauen die Jazzaerobic betreiben.

Die Abteilung Kegeln ist leider in den letzten Jahren personell nicht gewachsen. Dafür sind die 10 Kegler, die jeden Montag in Cunnersdorf ihren Sport nachgehen, sehr aktiv. Abteilungsleiter Rainer Lehmann bedauert, dass zu den Ortsmeisterschaften wenige oder keine Nichtkegler den Weg finden. Den Keglern wünsche ich mehr Zuspruch, immer gut Holz und alle Neune. Kleinste und eine der jüngsten Abteilungen ist der Radsport. Leider ist seit der Gründung der Abteilung nicht all zuviel passiert. Es radeln zwar einige Sportkameraden bei Rennen für Volkssportler, aber meistens jeder für sich allein. Ein bis zwei Ausflüge im Jahr für Jedermann, kein Rennen, sollte schon möglich sein.

Tischtennis ist die zweitgrößte Abteilung im TSV und wie Fußball im Wettspielbetrieb aktiv. Die TT-Spieler werden von Dirk Jäger geleitet, der das Amt von Gerd Walther übernahm. Zur Zeit nehmen wir mit 3 Mannschaften am Punktspielbetrieb teil. Leider verlassen immer wieder gerade Jugendliche diese Abteilung, weil sie im Altbundesgebiet eine Lehrstelle bekommen. Ein ganz besonderer Höhepunkt der Abteilung war der 2. Platz bei den Sachsenmeisterschaften der Behinderten, durch Frank Herklotz in unserer Halle.

Die Abteilung Reiten, ebenfalls eine junge Abteilung im TSV, ist nach Oberfrauendorf umgezogen. Gründe hiefür waren fehlende Perspektiven, was die Vergrößerung des Reitplatzes oder gar ein Stallbau in Reinhardtsgrimma betrifft. In Oberfrauendorf ist eine Stallanlage vorhanden. Abteilungsleiter Hartmut Tögel freut sich besonders über die Erfolge seines Sohnes Henry (2002 Landemeister, Springen in Prag 2. Platz). Andere erfolgreiche Reiter sind z.B. Enrico Göhler oder Anita Schubert. Kleinste und eine der jüngsten Abteilungen ist der Radsport. Leider ist seit der Gründung der Abteilung nicht all zuviel passiert. Es radeln zwar einige Sportkameraden bei Rennen für Volkssportler, aber meistens jeder für sich allein. Ein bis zwei Ausflüge im Jahr für Jedermann, kein Rennen, sollte schon möglich sein.

In jüngster Vergangenheit war nicht nur das Sporttreiben ein wichtiger Bestandteil des Vereins, sondern auch Jubiläen und Baumaßnahmen.

So feierten wir 1995 unser 100-jähriges Bestehen. Wer unser Gründungsjahr kennt, weiß natürlich, es war das 101-Jahr. Aus unterschiedlichsten Gründen, der finanzielle war der Hauptgrund, feierten wir 1994 im kleinen Rahmen und 1995 mit der Feuerwehr ein großes Fest. Es waren 4 tolle Tage, natürlich mit Fußball, mit Bierzelt, Kinderfest, Veteranentreff, Vogelschießen, Kinderdisco, Fackelumzug und vieles mehr. Erwähnenswert zu diesem Fest wäre noch die Auszeichnung des Vereins mit der "Sportplakette des Bundespräsidenten" durch den Deutschen Sportbund. Eine Anerkennung für alle Vereinsmitglieder, auch eine Wertschätzung für die Entwicklung des Vereins. Ein weiterer Höhepunkt im Vereinsleben war der Neubau unseres Sportplatzes, der sicherlich mit den Bau der Turnhalle zu vergleichen ist. Nach 2-jähriger Bauzeit, von 1997 bis 1999, wurde der neue Sportplatz Fertig gestellt.
Es musste das Gefälle des alten Sportplatzes von 2,50 Meter ausgeglichen werden. Der neue Platz entspricht nun den Normmaßen von 100 Meter x 58 Meter und hat ein Rasenspielfeld. Aus dem Abraum des alten Platzes konnte zusätzlich noch ein Hartplatz zum Training hergestellt werden.
Die Investitionssumme von 300000 DM wurde zu 30% vom Regierungspräsidium gefördert. Die Gemeinde sicherte einen 15-jährigen kostenlosen Pachtvertrag zu. Über 200 Sportler, Veteranen, sogar der Enkel des Gründers des TSV Herr Hermann Schubert, Vertreter des Baus sowie der Firmen und Sponsoren kamen am 16. Juni zur feierlichen Einweihung. Über 4000 Stunden Eigenleistung schlugen zu Buche. Das Festprogramm bot vom 16. - 18. Juni von sportlichen bis musikalischen Veranstaltungen, Versteigerung, Tombola und Vogelschießen für alle etwas.

Der Höhepunkt war das Fußballspiel zwischen der Traditionsmannschaft von Borussia Dortmund und der 1. Mannschaft des TSV, welches der TSV mit 3:1 gewann. Das Spiel wurde von Sportmoderator Gert Zimmermann kommentiert. Wir hatten den neuen Sportplatz gerade eingeweiht, da bot sich die Gelegenheit, die alte Hausmeisterwohnung in der Turnhalle als Vereinscasino umzubauen. Nach mehreren Beratungen mit dem damaligen Bürgermeister David und dem Ingenieurbüro Thierfelder fanden wir eine recht gute Lösung. Wieder waren wir als Sportler gefragt diesen Umbau zu tätigen. Besonders die AH-Mannschaft, aber nicht nur sie, waren sehr aktiv. Wie schon beim Platzbau ging es nicht ohne Sponsoren. Betriebe aus Reinhardtsgrimma und vielen anderen Orten halfen uns.

2004 begingen wir das Jubiläum 110 Jahre TSV. Das Fest wurde im kleinen Rahmen gefeiert. Wir wollten Kosten sparen und viele Vereinsmitglieder steckten schon in der Vorbereitung zur 800-Jahr-Feier. Ganz vergessen wollten wir es aber auch nicht. So wurde z.B: in einem Diavortrag an die Geschichte des Vereins erinnert.

So wie sich im Leben alles weiter entwickelt, so entwickelt sich auch der TSV weiter. Nach einigen Jubiläen, nach Rasenplatzbau, nach Casionoumbau, nun eine neue Herausforderung der Trainings- und Hartplatzbau. Für uns alle noch einmal eine große Aufgabe, denn der Rasenplatz braucht viel Schonung und Pflege. Auch ein Festplatz für die 800-Jahr-Feier Reinhardtsgrimmas wird benötigt.

Abschließend zu meinen Ausführungen noch zwei Zahlen zu den Mitgliedern des Vereins. Nach der Wende hatte der TSV 157 Mitglieder, heute sind es 238. Um auch weiterhin allen Mitgliedern gute Bedingungen zum Sport treiben zu bieten und unsere finanziellen Belastungen in Grenzen zu halten, bedarf es wie bisher, auch einer ausgewogenen Finanzpolitik. Diese löst schon über viele Jahre, in hervorragender Arbeit Rene Zuckert ,als Hauptkassierer des Vereins. Ihm zur Seite steht im Sponsoringbereich Sigrun Luckow.

Die Vereinsleitung 2005 setzt sich wie folgt zusammen:

Jochen Liebe  1. Vorsitzender
Karl-Heinz Lehmann  2. Vorsitzender
Rene Zuckert  Kassenwart
Monika Korn  Schriftführer
Jürgen Raab  Breitensport
Rico Scheffler  Zeugwart
Uwe Glöß  Breitensport
Steffen Walther  Jugendleiter
Frank Küchler  Presse

Kassenprüfung:

Anita Lehmann Marina Gerth Susann Richter

Ältestenrat

Günter Weidig Herbert Liebe Helmut Berger

Allen unseren Sportlern, Trainern, Funktionären und Schiedsrichtern ein Dankeschön für ihre geleistete Arbeit und alles Gute für die nächste Zeit. Unseren Sponsoren ein großes Danke für ihre Unterstützung.

Jochen Liebe,1. Vorsitzender Reinhardtsgrimma 2006